Kolpingsfamilie
Busenbach

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Humor tröstet, Religion auch

Willibert Pauels und die "Froschteichsänger" bei der Kolpingsfamilie Busenbach













Mit Willibert Pauels kam "ne bergische Jung" nach Waldbronn. Er ist Karnevalist und Diakon.
60. Geburtstag feierte die Kolpingsfamilie Busenbach und hatte sich zu ihrem "Geburtstagsempfang" mit Willibert Pauels einen hochkarätigen Gast eingeladen. Im Kölner Karneval gehört Pauels als "ne bergische Jung" zu den "Topstars" des "Fastelovend", im Nebenberuf ist er geweihter Diakon. Die zahlreichen Gäste, unter ihnen auch Bürgermeister Franz Masino, der die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte, Pfarrer Torsten Ret, Ehrenbürger Helmut Völkle, F. Schophoff vom Kolpingwerk Köln, sowie die Vertreter zahlreicher benachbarter Kolpingfamilien und zwei junge Kolpingmitglieder aus Chile begrüßte zu Beginn Busenbachs Kolpingsvorsitzender Manfred Peter. Dank zahlreicher Sponsoren und einem Entgegenkommen von Willibert Pauels werde es möglich sein, einen Betrag von 6000 Euro an verschiedene Hilfsprojekte zu verteilen.
Eingeleitet wurden die beiden Auftritte von Pauels durch die "Froschteichsänger" mit Kurt und Klaus Bechtel, Harald Jung und Werner Schottmüller. Sie breiteten mit ihren Stimmungsliedern gekonnt einen humoristischen Teppich für "ne bergische Jung", der sie begeistert die "Bläck Fööss" vom Schwarzwald nannte.
















 Die "Froschteichsänger" mit (v.li.) Werner Schottmüller, Kurt Bechtel, Klaus Bechtle und Harald Jung.
Dass der Kolpingsfamilie mit der Verpflichtung von Willibert Pauels ein hervorragender Griff gelungen war, das wurde schnell klar. Der Funke zwischen Redner auf der Bühne und Zuhörern im bis in die hinteren Reihen voll besetzten Kurhaussaal sprang jedenfalls sofort über, als er mit seinen Zuhörern einen Büttenmarsch auf Italienisch intonierte, italienisch deshalb, weil in Rom der berühmteste weißhaarige Deutsche nach Knut lebt. Allerdings habe Knut inzwischen drei Frauen und das unterschiede ihn wieder von "Benedetto".












 Kolping Vorsitzender Manfred Peter holte zum Schluss alle auf die Bühne, die zum Gelingen des Benefizabends beigetragen haben.
Das Heilige und das Profane mixte Pauels zu einem humoristischen Ganzen. Menschen den Glauben an Gott und den Humor nahe zu bringen, sei seine Profession. "Mein Hauptberuf ist Kabarettist und Büttenredner, mein Nebenberuf ist Diakon. Meine Berufung ist Kabarettist, Büttenredner und Diakon", sagte Pauels über sich selber. Dennoch gebe es immer wieder Leute, die sich über ihn in Briefen an seinen Kardinal beschwerten und forderten, ihn von der Bühne zu holen. Karneval und Kirche, das würde doch nicht passen, sagten seine Kritiker. "Und ob das passt", hielt Pauels dagegen. "Im Grunde ist es dieselbe Ebene: Humor tröstet, Religion auch!" Nur so lasse sich die historisch enge Verbindung von Kirche und Karneval erklären.



















Zum Abschied wurde zu einem der Lieder der "Froschteichsänger" von allen Besuchern gut gelaunt mit Tempo-Taschentüchern gewunken.
Oft werde er gefragt, ob er als Diakon auch die Beichte hören dürfe? "Leider nein", lautete seine Antwort. Obwohl er fast alles dürfe, was ein Priester darf, blieben ihm die spannenden Dinge verwehrt. "Aber dafür darf ich andere spannende Sachen machen, die ein Priester nicht darf", spielte er darauf an, dass er auch Familienvater ist.
In witziger und amüsant nachdenklicher Weise plauderte Pauels über die kleinen und großen Themen des Alltags. Er schilderte himmlisch-irdische Geschichten über die Menschen, die Religion und die Leichtigkeit des Seins. Er lästerte über Rheinländer und Westfalen, holte das Thema Migration von seinem vermeintlich politisch korrekten Sockel und auch die kirchliche Obrigkeit blieb nicht verschont.
Pauels schloss mit nachdenklichen Worten. Nicht die Dinge selbst machten uns glücklich, sondern wie wir die Dinge sehen. Ein Witz könne auch die schweren Dinge des Lebens erhellen. Und zur Perspektive von Religion in unserem Leben gab er, ganz Karnevalist und Diakon, seinen Zuhörern mit auf den Weg: "Junge, du hast eine Seele und die ist kostbarer als das ganze Universum und nichts kann diese Seele zerstören".